wald

R O U T E

F O T O G A L E R I E SCHWEIZ-SLOWENIEN

ABSCHIED

Geschafft! die Wohnung ist geräumt, geputzt und abgegeben.

Unsere letzte Nacht verbringen wir noch in unserer lehrgeräumten Wohnung. Ein komisches Gefühl, als ob wir nicht mehr hierher gehören.

Am Morgen des 10. Januar bringen Christophs Eltern Kaffee und Gipfeli. Bald stossen Natascha und Andrej dazu und in diesem kleinen Kreis stossen wir zum Abschied mit Champagner an. Auf Wiedersehen, es rollen noch die letzten Tränen und schon rollen wir gemächlich das Glarnerland hinaus. Ein letzter Blick zurück und der Glärnisch verabschiedet sich von uns in Form einer mächtigen Lawine.


DURCH DIE ALPEN

Der erste Aufstieg von Tiefencastel nach Savognin fordert alles. Noch müssen wir uns an die schweren Räder gewöhnen und unsere Oberschenkel sind auch eher schockiert als gut vorbereitet. Die folgenden Pässe, Julier und Ofen meistern wir mit viel Schweiss. Danke an das gute Wetter und die guten Strassenverhältnisse, sie erleichtern den Aufstieg. Abends fallen wir jeweils totmüde ins Hotelbett. An das schlafen im Zelt, mögen wir nicht denken. Nach den überquerten Pässen, durchqueren wir die Täler des Südtirols und Österreichs. Vinschgau, Eisacktal, Pustertal und Gailtal. Durchwegs hat es wunderschön angelegte Radwege, leider oft kilometerlang mit einer zentimeterdicken Glatteisschicht belegt, aber das hat man davon wenn man des Winters solche Touren unternimmt. Im Pustertal durchquerten wir dann das Sibirien des Südtirols, ein Kältesee der uns Füsse und Hände gefrieren lässt. Im Gailtal angekommen, haben wir den Kartitschen Sattel hinter uns gelassen und die Temperaturen werden milder. Die Baumeister der Strassen durchs Gailtal sind bestimmt keine Radfahrer gewesen. Nach jedem Dorf geht es runter und vor jedem auch wieder hoch. Es gibt viele Dörfer in diesem Tal!


SLOWENIEN

Unmittelbar nach der slowenischen Grenze, fährt man an der Skirennstrecke von Kranjska Gora vorbei, welche gerade für ein Weltcuprennen präpariert wird. Das Skigebiet des berühmten Skiortes ist erstaunlich klein, gerade zwei oder drei Skilifte hat es. Etwa 20 km später ändert sich,

wie auf einen Schlag, das landschaftliche Idyll. Jesenice besteht aus gigantischen, russgeschwärzten Plattenbauten. Eine Glocke aus Braunkohlegestank liegt über der Stadt . Wir sind mit einem Schlag angekommen im Anderswo. Entgegen dieser ersten Begegnung und diesem ersten Eindruck, ist Slowenien aber ein sehr ländlich geprägtes, ruhiges und sauberes Land. Die Hügellandschaft ist stark bewaldet und wir wissen nie ob es nach der nächsten Kurve rauf oder runter gehen wird. Auf holprigen Strässchen mit tausenden von Kurven, hunderten von Aufstiegen und Abfahrten durchqueren wir das Mittelland. Überall trifft man auf Dörfer und Weiler. Diese bestehen gleichermassen aus alten Bauernhöfen, zerfallenen Gebäuden und neuen Einfamilienhäusern. Wir haben uns sofort beide in dieses ruhige einfache und ländliche Slowenien verliebt.

Unsere letzte Nacht in Slowenien ist unsere erste Nacht im Zelt. Der Wind singt uns ein Gutenachtlied und der Specht hämmert uns am Morgen aus den Träumen. Als wir aus dem Zelt kriechen, gleicht das grosse Riet in dem wir zelten einer Traumwelt. Alles liegt in einem mystischen Nebel.


Am 24.Januar erreichen wir die kroatische Mittelmeerküste in der Nähe von Rijeka.

Bura, der Küstenwind heisst uns mit voller Wucht willkommen. Wie zwei Betrunkene, werden wir von der einen zur anderen Strassenseite geschuppst.



S C H W E I Z - S L O W E N I E N

Ljubljana